Kleiss

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Kleiss p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Minensuchboot
Bauwerft Frerichswerft, Einswarden
Baunummer 307
Indienststellung 14. August 1916
Verbleib am 2. Februar 1918 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 39,60 m (Lüa)
Breite 7,05 m
Tiefgang (max.) 3,34 m
Vermessung 267 BRT
 
Besatzung 24 bis 31 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 420 PS (309 kW)
Höchst­geschwindigkeit 9,5 kn (18 km/h)
Bewaffnung

unbekannt

Die Kleiss (alternative Schreibweise Kleiß) war ein deutsches Hilfsminensuchboot der Kaiserlichen Marine, das 1918 zusammen mit sechs anderen Minensuchern und Vorpostenbooten in einem Minenfeld sank. Benannt war es nach dem gleichnamigen Fisch.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kleiss gehörte zu einer Serie von Hilfsminensuchern bzw. Vorpostenbooten, die während des Ersten Weltkriegs als Fischdampfer von der Kaiserlichen Marine in Auftrag gegeben wurde. Sie wurde am 14. August 1916 in Dienst gestellt und der Hilfsminensuchflottille der Nordsee, 1. Hilfsminensuchhalbflottille, zugeteilt.

Am 2. Februar 1918 sank sie im Rahmen eines Geleitunternehmens der U-Boote U 65 und U 104 durch einen Seeminentreffer auf Position 55° 21 N, 07° 13 O nordwestlich von Sylt, wobei ein Besatzungsmitglied ums Leben kam. Im Rahmen des Einsatzes sanken vom 2. bis zum 4. Februar aufgrund schlechter Witterungsbedingungen, insbesondere durch Nebel, weiterhin die Vorpostenboote Weddigen, Rheinfels, Anneliese und Brockeswalde sowie die Hilfsminensucher Seestern und Flensburg. Insgesamt fielen bei dem Unternehmen 140 Mann. Der Historiker Gerhard P. Groß sah folgende Ursachen für den unglücklichen Verlauf des Unternehmens:

„Starke und unsichere Stromversetzung bei unsichtigem Wetter, Schwierigkeiten der Navigation langsam fahrender Geleitboote sowie der Drang, die U-Boote auch bei unsichtigem Wetter ihrem Kampfgebiet zuzuführen, war die treibende Kraft gewesen, gewisse, im Frieden geforderte navigatorische Sicherheiten beiseite zu stellen und den Weg an den Feind unter vollem eigenen Einsatz zu bahnen. Die schlechten Erfahrungen mit der eigenen Sperre bei Hornsriff rückten das wichtige Problem, die feindliche Minenverblockung durch Schutzsperren in großzügiger Form zu verhindern, in den Hintergrund.“

Gerhard P. Groß[1]

Nach Gröner wurde das Wrack der Kleiss nicht gehoben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 8/1: Flußfahrzeuge, Ujäger, Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände (Teil 1), Bonn 1993, S. 178, 180. ISBN 3-7637-4807-5
  • Fritz Otto Busch/Georg Günther Frh. v. Forstner (Hg.): Krieg auf sieben Ozeanen, Berlin (Brunnen-Verlag, Willi Bischoff) 1935, S. 129–133.
  • P(eter) Schubert u. a.: Die deutschen Marinen im Minenkrieg. Band 1: Historische Entwicklung – Kaiserliche Marine – Reichsmarine, Rostock 2006. ISBN 3-8334-4330-8
  • Gerhard P. Groß (Hg.): Der Krieg zur See 1914–1918. Der Krieg in der Nordsee, Band 7. Vom Sommer 1917 bis zum Kriegsende 1918. Kritische Edition, Hamburg/Berlin/Bonn (Verlag E. S. Mittler & Sohn), 2006. ISBN 3-8132-0855-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Groß, S. 236f.